Sozialpäd-agogisches
Mentorinng
Programm
Innovatives Sozialpädagogisches Mentoring: Paradigmenwechsel in der Jugendhilfe
Das sozialpädagogische Mentoring im gesetzlichen Rahmen der Jugendhilfe (SGB VIII) stellt einen innovativen Ansatz für den Paradigmenwechsel bei der Adressierung gefährdeter junger Menschen dar. Die Teilnehmenden der Fokusgruppen, die bisher umgesetzten Programme, repräsentieren grundsätzlich eine enorme Herausforderung für die Handlungsmöglichkeiten und die Infrastruktur konventioneller Hilfeangebote.
Das Mentoringkonzept, im sozialpädagogischen und therapeutischen Kontext verortet, bietet Möglichkeiten zur Wiederherstellung der Freiwilligkeit bei der Umsetzung sozialer Programme und kombiniert philosophische, soziologische sowie psychologische Ansätze zur Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen. Die Methodik und die vertretene Haltung reflektieren eine zeitgenössische Sichtweise auf Erziehungshilfe und bieten evaluierbare sowie prozessfokussierte Indikatoren zur Beurteilung der Effizienz und Nachhaltigkeit.
Unsere Programme kurz erklärt
Youth Care Ranger-Team
Was soll im Rahmen des Mentorings passieren, welchen Zweck soll die Jugendhilfe in diesem Kontext erfüllen und wie lange dauern die anvisierten Prozesse?
Es wird im Kontext unseres Konzepts davon ausgegangen, dass gefährdete junge Menschen durch die professionell begleitete SELBSTerfahrung eine höhere mentale Bandbreite erlangen und eine adäquate emotionale Intelligenz entwickeln. Dabei geht es vor allem nicht darum, wann diese Ressourcen zu einem bestimmten Ergebnis führen (Ausbildung, Beruf, Familie, Gesundheit usw.), sondern dass sie überhaupt vorhanden sind.
Die jungen Menschen sind diejenigen, die in ihrer Biografie die Entscheidung treffen werden, ob und wann das Erfahrene als Bewältigungsstrategie, Innovation, Problemlösung oder in einer Krise oder Beziehung als seelische und mentale Stabilität zum Erscheinen kommt. Es ist demnach auch nicht unsere Aufgabe als Sozialpädagogen, Bedingungen für das Erlangen dieser Ressourcen zu stellen. Wir sind verpflichtet, diesen Menschen, die unter enormem seelischen Schmerz leiden, einen Entwicklungsraum zu schaffen, in dem sie seelisch und mental nachreifen dürfen und die Bedeutung einer bedingungslosen Akzeptanz, zwischenmenschlicher Liebe, Sicherheit und all das, was den Menschen in seinem Wesen ausmacht, durch ihr Verständnis und ihre Wahrnehmung zu erfahren und zu internalisieren.
Die Jugendhilfe für gefährdete junge Menschen, die als sogenannte „Systemsprenger“ klassifiziert wurden, ist aus unserer Perspektive und unserem Verständnis eine prozessorientierte und programmbasierte Plattform zur SELBSTerfahrung und Persönlichkeitsentwicklung. Die massive Reduzierung der Gefährdung im Rahmen des Mentoring-Programms und das entwickelte Potenzial für die mentale und seelische Weiterentwicklung als junge Erwachsene deuten auf die Effizienz und Nachhaltigkeit dieser sozialpädagogischen Intervention hin, die wir als gesellschaftlichen Schuldausgleich der Chancen sehen.
Pädagogische Prozesse, SELBSTerfahrungsphasen und Veränderungen des Krisenmusters.
Pseudostabile Phase
Pseudostabile Phase und die konformistische Perspektive
Dieser Zustand ist sowohl vielen jungen Menschen als auch Experten in unterschiedlicher Form und Wirkung bekannt. Die zunehmend bedeutender werdende kritische Meinung dazu, die unsere Mentoren teilen, ist, dass Sozialverträglichkeit die einzige positive Erfahrung in dieser Phase darstellt.
Ansonsten bringen Angepasstheit und die Verstellung und Unterdrückung authentischer Emotionen Gefährdungen mit sich, die oft erst im Alter zwischen 18 und 28 auftreten: Neurosen, Psychosen, Persönlichkeitsstörungen, Suchterkrankungen usw. Viele moderne therapeutische und pädagogische Konzepte lehnen die Förderung solchen Verhaltens im pädagogischen Setting ab.
Stabile Phase
Stabile Phase und die konstruktive Perspektive
Dieser Zustand setzt die Fähigkeit voraus, zwischen Konformität und Konfrontation bewusst zu agieren und/oder neue Formen zu kreieren. Aus dieser Perspektive können junge Menschen konstruktive Entscheidungen treffen und sich bewusst für Verhaltensmodelle entscheiden oder ihre Intuition schärfen. Die emotionale Authentizität kommt in unterschiedlichsten Facetten zur Erscheinung: idealerweise ein möglichst bewusst agierender Mensch, dessen Ausdrucksformen und Verhalten, ethisch-moralische und gesetzliche Normen versteht, würdigt oder bewusst in Frage stellt.
Instabile Phase
Instabile Phase und die konfrontative Perspektive
Dieser Zustand kann kreative oder destruktive Formen und Auswirkungen hervorrufen. In beiden Fällen hängt die Sozialverträglichkeit stark von der gewählten Ausdrucksform ab. Wenn sich jungen Menschen unbegleitet in diesem Zustand befinden, entstehen Gefährdungssituationen, die bei der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung und Gesetzeslage verheerende psychosoziale und materielle Folgen für die meisten betroffenen jungen Menschen haben können. Während des Trainings- oder Mentoring-Programms ist diese Phase und die dazugehörige Perspektive von großer Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung und für die Begleitung gefährdeter junger Menschen.